Adhoc ist enttäuscht über die Ausschreibung des Fonds Kirchberg für das Grundstück am Réimerwee auf Kirchberg. Das Areal war für die Nutzung durch ein Wohnprojekt vorgesehen. Nun soll es jedoch zu den Bedingungen eines kommerziellen Bauträgers ohne Bezug zu gemeinschaftlichen Wohnformen vergeben werden.
Letzten Juli hatten der Fonds Kirchberg und das Infrastrukturministerium ihre Ausschreibung angekündigt. Sie wollten dabei dem geltenden Reglement für öffentliche Ausschreibungen nachkommen und so die Möglichkeiten für die Begründung eines Wohnprojektes eröffnen. Dies hätte die Ausschreibung nach dem Konzeptvergabeverfahren erfordert. Dabei erhält von den teilnehmenden Wohnprojektgruppen diejenige mit dem besten Konzept für gemeinschaftliches Wohnen den Zuschlag. Die Vergabe alleine nach dem Höchstgebot für das Grundstück ist dabei ausgeschlossen.
Adhoc hatte sich für das Wohnprojekt Réimerwee in jahrelangen Vorbereitungen und gemeinsam mit dem Fonds Kirchberg auf die Projektvergabe vorbereitet. Die ausgeschriebenen Bedingungen sind jedoch für ein gemeinnütziges genossenschaftliches Wohnprojekt nicht erfüllbar. So legt die Ausschreibung unter anderem fest, dass die Wohnungen nur verkauft werden dürfen. Die Auswahl der Bewohner behält sich der Fonds vor und er legt auch die Kaufpreise fest. Die Bewohner sind nach ihrer sozialen Stellung im Gebäude voneinander zu separieren und es dürfen sich bei der Ausschreibung nur Unternehmen bewerben, die bereits mindestens fünf ähnliche Projekte realisiert haben.
Vor diesem Hintergrund hat Adhoc sich entschliessen müssen, nicht an der Ausschreibung teilzunehmen. Die Genossenschaft wird sich künftig noch stärker auf die Aspekte des sozialen und ökologischen Wohnens konzentrieren und die Entstehung entsprechender Projekte fördern. Denn der spekulationsgetriebene Luxemburger Wohnungsmarkt benötigt mehr denn je sozialverträgliche Alternativen!